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Christina Wagner
Wie ich schon im meinem letzten Bericht angedeutet habe, ist der
Laderaumsaugbagger SCELVERINGHE wieder zurückgekehrt. Nach der Hopper-Dredger SCELVERINGHE am 16. Mai Richtung England gelaufen ist, ist er am 22. Mai in den Bereich der Wesermündung
eingelaufen. Nachdem er im Bereich der Weser gebaggert hatte lief er am frühen Morgen des 23. Mai wieder in den Glückstädter Hafen ein. Mit seinem Fördersystem löschte er dieses Mal eine Ladung
"Wesersand" auf dem Südkai in Glückstadt.
Noch während die Entladung lief, wurden mittels Radlader schon die ersten Lastwagen wieder beladen, die den Sand von Glückstadt in den Bereich der Baustellen der LNG-Pipeline ETL-180 beförderten.
Nach Abschluss der Entladung nahm die SCELVERINGHE wieder Kurs auf die Weser. Es steht noch nicht fest, aber es hat den Anschein, als wenn weitere Anlandungen von Sand aus dem Bereich der Weser folgen könnten.
Update: 24. Mai 2023
Wie schon angenommen hat am gestrigen Tag die SCELVERINGHE in der Wesermündung vom Grund eine weitere Ladung Sand gebaggert. Am heutigen Morgen lief sie wieder in Glückstadt ein und landete die Sandladung auf dem Südkai an. Danach machte sie sich auf dem Weg zurück zur Wesermündung. Dieses lässt den Schluss zu, dass derzeit kein weiterer Sand im Bereich der Elbe gebaggert wird, sondern akteull Sand aus dem Bereich der Wesermündung in Glückstadt angelandet wird. Entgegen der realtiv kurzen Fahrzeiten beim Elbsand dürften die reinen Fahrzeiten des Schiffes nun bei einem Umlauf Wesermündung - Glückstadt - Wesermündung bei etwa 14 Stunden liegen.
Update: 25. Mai 2023
Die nächste Ladung Wesersand triff in Glückstadt ein
Während auf dem Kai noch der "Wesersand" der beiden Anladungen der Vortage auf LKW´s verladen wird, trifft am frühen Morgen gegen 7.00 Uhr die SCELVERINGHE mit einer weiteren Ladung "Wesersand" in Glückstadt ein.
Wie auf den Bildern zu erkennen, ist die SCELVERINGHE sehr tief abgeladen. Sie dürfte daher ihren 3.933 m³ Laderaum fast vollständig mit Sand gefüllt haben. Da der Tiefgang des Schiffes am Maximum für Glückstadt bei Hochwasser liegen dürfte, wird schon bei der Einfahrt in den Hafen die Entladung vorbereitet. Die Entladung muss rasch erfolgen, da das Schiff ansonsten bei beginnden ablaufenden Wasser auf den Grund des Hafenbeckes aufsetzen würde.
Auf Grund der realtiv langen Fahrstrecke zwischen Glückstadt und Wesermündung geht man verständlicher Weise an das Maximum an Tiefgang für Glückstadt heran. Da das Entladesystem des Schiffes ein rasches Löschen, und damit eine zeitige Verringerung des Tiefgangs ermöglicht, ist ein derartiges Manöver mit gegrenzten Zeitfenster möglich.
Damit erfolgte heute die dritte Anladung von "Wesersand" in Glückstadt. Da das Schiff dabei nahezu vollständig abgeladen ist, dürften es seit dem 23. Mai nunmehr rund etwa 12.000 m³ Baggersand in Glückstadt gelöscht worden sein.
Update: 26. Mai 2023
Nach der Entladung in Glückstadt lief die SCELVERINGHE gestern wieder zurück in den Bereich der Wesermündung. Im Fahrwasser der Weser, in Höhe Mellum, baggerte sie erneut Sand. Am heutigen Morgen lief sie erneut in den Glückstädter Hafen ein und löschte eine weitere Ladung "Wesersand" auf dem Südkai.
Dieses war zunächst die letzte Anlandung in Glückstadt. Die SCELVERINGHE nahm von Glückstadt erneut Kurs auf Großbritannien. Es bleibt abzuwarten, ob die Sandanlandungen in Glückstadt jetzt abgeschlossen sind, oder ob diese nach einer Unterbrechung fortgesetzt werden.
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Karl-Heinz Brüggmann (Mittwoch, 24 Mai 2023 22:58)
Das wird nicht nur ein teurer Sand, sondern bei dem Treibstoffverbrauch gibt es auch viel Abgas und steht entgegen dem geplanten Klimaschutz und dies nicht nur bei dem Schiff. Es wäre mal Interessant zu wissen, wie hoch der Treibstoffverbrauch (Diesel) und dabei der Abgasausstoß ( u.a.CO2) bei der gesamten Pipelineaktion ist, oder? Vom Schaden an der Umwelt ganz zu schweigen.
Wird man es je erfahren?
Christina Wagner (Donnerstag, 25 Mai 2023 09:28)
Ich glaube, dies spielt im Moment keine Rolle. Die verfehlte Politik hat das Land in eine Abhängigkeit von Russland befördert. Und nun? Der nächste Winter steht faktisch vor der Tür. Die Not bei der Versorgungssicherheit scheint derart groß, oder zumindest unsicher zu sein, dass selbst verantwortliche Poltiker der Grünen auf Klima- und Umweltschutz bei dem Projekt "pfeifen". Selbst das bisher verteufelte Fracking Gas ist nun nicht mehr der größte Übel.
Der Bau der LNG-Terminals und Pipelines soll ja nur für einen begrenzten Zeit dienen. Ob all das was man jetzt aus dem Boden stampft später für Wasserstoff nutzt? Da ja das Beheitzen der Häuser durch Wärempumpen vorgesehen ist, dann allenfalls wohl für die Industrie. Da eine Wärempumpe für ein Häuschen um die 5.000 kW/h im Jahr verbraucht, werden sich die Stromnetze freuen. Schließlich müssen die Leitungen auch die E-Mobilität sicherstellen.
Womöglich wäre es sinnvoller nicht alles auf Strom umzustellen, sondern die Windkraftanlagen zur Wasserstoffgewinnung einzusetzen. Hier könnte man, wenn die Gasthermen auf die Nutzung von Wasserstoff umgestellt werden, weitesgehend die vorhandenen Gasleitungen nutzen und die Stromtleitungen entlasten. Das wird poltisch aber konsquent abgelehnt. Schlechter Wirkungsgrad von Wasserstoff. Wäre aber echter Klimaschutz.
Aber nein, wir setzen voll und ganz auf Strom. Man darf gespannt sein, wie viele Baumaßnahmen der Ausbau der Stromnetze, insbesondere in den Städten, uns bescheren werden. Denn eines scheint schon sicher, die derzeitigen Stromnetze werden schon allein durch die E-Autos zukünftig an ihre Grenzen gebracht. Vieler Orts verkünden die Versorger, dass eine vollständige Ladesicherheit der E-Autos nicht gewährleistet werden kann. Logisch, dann erhöht man den Verbrauch auch noch durch zahllose Wärmepumpen.