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Christina Wagner
Am gestriegen Tage wurde die überraschend schnelle Entscheidung verkündet. Für den Bereich der nuklearen Teilhabe, d. h. als Ersatz für den Tornado als Träger amerikanischer Atombomben, erhält die Luftwaffe die F-35A Lightning II. Die bisher geplanten 35 Maschinen sollen die dort derzeit 46 Tornados ablösen. Als Ersatz der Torndos ECR beim TaktLwG 51 ist die ab etwa 2026 verfügbare ECR Version des Eurofighters Typhoon vorgesehen.
Wenn man der Erklärungen folgt, ging es bei der Entscheidung vor allem um die "nukleare Teilhabe". Hier wird der F-35 die bestmöglichste Lösung zugeschrieben. Beieinflusst wurde die Entscheidung sicherlich auch durch die Beschaffung der F-35 durch andere Natostaaten und Verbündete. Hierin werden Vorteile der F-35 bei gemeinsamen Operationen mit anderen Staaten gesehen. Mit der Wahl der F-35 als verfügbares Flugzeug wurde auch ein deutscher Sonderweg vermieden. Das hochmoderne Kampflugzeug mit Stealth-Technologie würde zudem einer effektiven Abschreckung beitragen.
Die für die Bundeswehr paktischste und wirtschaftlichste Alternative, der Eurofighter Typoon, schied aus. Hier verweigern die USA auch weiterhin die Zulassung für den Einsatz der US-Atombomben. Dieses mag nicht zuletzt im Lichte der wirtschaflichen Interesse am Verkauf der F-35 gesehen werden. Damit war die Bundeswehr gezwungen, für die "nukleare Teilhabe" einen bisher nicht bei der Luftwaffe eingesetzten Flugzeugtyp in den USA zu beschaffen.
Die ursprünglich einmal vorsehende F-18 Super Hornet verfügt aktuell auch über keine Zertifizierung für die Atomwaffe B-61 der USA. Zudem führte die Erklärung der US-Navy, ab 2030 die F-18 auszumustern, zu Unsicherheiten. Da die Maschinen bis zur Einführung des neuen europäischen Fighters nach 2040 im Dinest stehen würden, stellte sich hier die Frage der Versorgungssicherheit. Diese führte zur erneuten Diskussion über eines Tornadonachfolgers.
Nach der Planung im letzten Jahre, sah man die Möglichkeit die Tornados IDS und ECR mit einem Flugzeugtyp abzulösen. Die F-18 bot hierzu mit der Super Hornet als Ersatz für die IDS- und mit Growler für die ECR-Tornados die Möglichkeit. In diesem Zusammenhang schien die F-15, die diese Möglichkeit nicht bot, keine bedeutende die Rolle zuzukommen. Nachdem man von der F-18 abrückte gab es auch weiterhin keine Erklärungen zu einer möglichen Beschaffung der F-15.
In der F-15 hätte durchaus eine Alternative bestanden. Wie die F-18 wäre es zwar ein Kampflugzeug der 4.5 und nicht 5. Generation. Jedoch gehört die F-15 zu den leistungsfähigsten Kampflugzeugen mit sehr guten Flugeigenschaften. Zudem verfügt die F-15 auch über die Zertifizierung für die Atomwaffen des Typs B-61 und hätte die "nukleare Teilhabe" problemlos erfüllt. Damit wäre sie eine überaus hochwertige Alternative zur F-35 gewesen.
Mehr hierzu finden Sie hier im Beitrag : Tornado Ersatz F-35 oder F-15?
Nachdem nun die Entscheidung für die F-35A steht, bleibt zu hoffen, das diese neue Maschine, die die Probleme mit dem Tornado lösen soll, nicht zu neuen, anderen Problemen führt. Denn nach den bisherigen Berichten ist die F-35 noch alles andere als frei von Problemen. Zweiflfrei handelt es sich bei der F-35 um eines der modernsten Kampflugzeuge der 5. Generation. Allerdings führt das Konzept, eine Maschine sowohl in der Version als Kampflugzeug und auch als Senkrechtstarters zu bauen, zu Nachteilen bei der Leistung. Der Trend zur Stealth-Flugzeugen lenkt den Blick auch auf die Radartechnik. Letztlich dürfte es hier nur Frage der Zeit sein, bis für die Erfassung derartige Flugzeuge eine effektive Lösung gefunden wird.
Bei aller Euphorie über das erste große Beschffungsprogramm nach der "Zeitenwende" bleibt abzuwarten, ob die vielfach in der Kritik stehende F-35 die hohen Erwartungen in der Rolle des "Atombombers" und insbesondere auch die des Jagdbombers bei der Bundeswehr erfüllen kann.
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