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Bild von S-60 "Kranich" als Geburtagsüberraschung


Beitrag:

Karl-Heinz Brüggmann

Schnellboot Klasse 148, P6160, S-60 Kranich
Das Geburtstagsgeschenk von meiner Schwester: S-60 (KRANICH) in der Version der Indieststellung 1975 mit hellem Anstrich. Bild mit Geschwaderwappen und damaligen, von mir entworfenen, Bootswappen

 

Die Überraschung zum 70. Geburtstag

 

Das Schnellboot S60 hatte meine Schwester Christina ja schon in mühevoller Arbeit in einer neueren Variante mit dem dunkleren Anstrich am PC gemalt. Sie erwähnte so nebenbei, dass eine Aufhellung des Bootanstriches sehr schwer und kaum zu machen sei. Die Ursprungslackierung war ja heller.

 

Am 12. 12. offerierte sie mir dann per Mail, das Boot wie ich es als Mitglied der Erstbesatzung gefahren habe. Alles entsprach nun in den Details der Ursprungsausführung, selbst der Fender in rötlicher Farbe mit blauen Kopf hinten auf dem Aufbau.

 

Das Bild hat Christina auch mit dem Geschwader- und dem Bootswappen gestaltet. Das Bootwappen S60 hatte ich damals noch vor der Indienststellung auf Wunsch unseres Kommandanten Kapitänleutnant Manfred Munzer entworfen.

 

Einfach super, das Bild! Da wurden sofort wieder die Erinnerungen an meine beste Zeit, die ich je erlebt habe wach. So einen familiären Zusammenhalt wie auf dem Boot wird es nie wieder geben.

 

Ein Beispiel wie es auf dem Boot zuging:

 

Übung  auf der Ostsee. Schon morgens bei der Kommandanten-Musterung wurde die Übungen von Wassereinbruch, Feuer im Schiff bis hin zu  Gefechtsübungen bekannt gegeben. Vom Kommandanten beendet mit der Aussage: Wenn alle gut klappt, gehen wir in die Geltinger Bucht angeln, wenn es nicht klappt dann scheuche ich Euch bis euch das Wasser im Arsch kocht.

 

Alles lief wunderbar dann ab, wie am Schnürchen, ohne ewiges Gebrüll, wie man es sonst kennt.

 

Ergebnis, am Nachmittag, wo die anderen Boote noch auf der Ostsee tobten, lagen wir in der Geltinger Bucht und angelten Dorsch. 

 

2. Beispiel für den Umgang auf S60: Ich war ja ein seefahrender Eisenbahnfan, was alle wussten. Wir fuhren durch den Fehmann-Sund und ich hatte Wache im vorderen Maschinenraum bei meiner Backbordaußen Maschine. da kam die Durchsage vom Kommandanten über Lautsprecher " Kalle auf die Brücke, Fehmann Sund Brücke in Sicht, da kommt ein Zug". Es war ein Güterzug, gezogen von eine Diesellok der Baureihe 221 den ich dann der Brückenbesatzug erklärte. Danach habe ich mich beim Kommandanten bedankt und "vorschriftmäßig" in den Maschinenraum abgemeldet. 

 

Ich danke meiner Schwester für dieses tolle Erinnerungsstück!

 


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Kommentare: 4
  • #1

    Karl-Heinz Brüggmann (Samstag, 14 Dezember 2024 11:35)

    Abschied von S 60
    Es kam die Zeit wo man mir (Obergefreiter Mot-Technik) den Unteroffizierslehrgang in Bremerhaven schmackhaft machen wollte. Die treibenden Kräfte waren unser Kommandant Kaleu Munzer und 1O Förster. Immer wieder redeten sie auf mich ein, das würde ich schaffen und ich solle an mein Weiterkommen denken usw. usw. .
    Ich wollte doch fahren und nicht die Schulbank drücken.

    Damals hatte ich schon die alten Jaguar-Boote ELSTER, TIGER und WOLF hinter mir und auf S60 habe ich die 50000 Seemeilen überschritten und das silberne Seefahrtsabzeichen erhalten und nun sollte ich an Land zur Schule gehen?

    Schweren Herzens habe ich dann doch eingewilligt. Kommandant und 1O reagierten erleichtert, was mich doch etwas verwunderte.
    Der Abschied von der S60 Familie war schwer genug. Von der gesamten Heizerei (Maschinenraumbesatzung )bekam ich ein Eisenbahnbuch mit Stempel, Widmung und den Unterschriften von allen. Vom Kommandanten wurde das Bootwappen mit Widmung und Urkunde. überreicht.

    Wehmütig machte ich mich in Ausgehuniform mit Seesack und Tasche per Bus und Zug auf den Weg nach Bremerhaven.
    Den Lehrgang hatte ich bestanden , ohne dass ich mich angestrengt habe. So kam ich als frisch gebackener Unteroffizier unverhofft wieder nach Olpenitz, auf den Tender DONAU A69 des 2. Schnellbootgeschwaders. Mein altes 5. SG lag an der selben Pier gegenüber.
    Ein Besuch auf S60 brachte den Grund für den Wechsel zum Lehrgang ans Tageslicht.
    Der 1O eröffnete mir, da es eine Kommandantenwechsel gab musste man zusehen, dass man mich irgendwie von Bord bekam, da man befürchtete, dass ich unter dem neuen Kommandanten sogar Knast riskieren würde, da ich ein Gegner von Schikane und Ungerechtigkeit war und bin.
    Von dem familiären Schnellboot S60, wie ich es kannte, war nichts über geblieben.

  • #2

    Ralf Schmidt (Montag, 06 Januar 2025 18:17)

    Moin Kalle, schön dass es dir gut geht. Ich weiß nicht ob du dich an mich erinnern kannst aber ich war der Eloka während deiner Zeit auf S-60. Ist immer wieder schön die Kameraden von früher im Netz zu entdecken.

  • #3

    Uwe Stephan (Dienstag, 07 Januar 2025 12:31)

    Moin Kalle,
    ich war nach dir (07.77-09.80) als Radarmaat auf S-60. Ich muss dir leider wiedersprechen, das es nach deinem Weggang nicht mehr familär war. Nach Manni Munzer kam KptLt Robbers, und wir hatten eine absolut tolle Bordgemeinschaft. Und zwar über meine ganze Fahrenszeit. Gruß Uwe

  • #4

    Werner Müller (Donnerstag, 09 Januar 2025 12:30)

    Ich war ebenfalls auf dem Kranich ( 09/81 - 09/84) als 42er an Bord und habe die Umstellung des Namens "P6160 S60" auf " P6160 S60 Kranich" auf der Lürsenwerft in Vegesack miterlebt. War auch die erste Fahrt von Olpenitz nach Bremen durch den NOK (KWK) mit einem Kotzen in der Nordsee (Kanaltaufe + rauhe Nordsee). Dies war der Beginn einer sehr schönen Zeit bei der Marine und einer schönen Zeit auf der See. Ich möchte Sie nicht vergessen.