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Christina Wagner
An dieser Stelle ist es mal wieder Zeit ein Blick auf die Elbe und den dortigen Baggerarbeiten zu werfen.
Die Unterhaltungsbaggerei geht im Moment mit gedämpften Schaum weiter. Derzeit sind nur zwei große Hopper-Dredger auf der Elbe im Einsatz. Die inzwischen öfters auf der Elbe anzutreffende UTRECHT und die die erst im letzten Jahr abgelieferte VOX APOLONIA. Sie ist ein Schwesterschiff der im letzten Jahr auf der Elbe aktiven VOX ARIANE. Die Schiffe gehören zur niederländischen Van Oord Gruppe.
Die ebenfalls häufig auf der Elbe und im Bereich Hamburg eingesetzte kleinere AMAZONE baggert aktuell bei Brunsbüttel im Zufahrtsbereich des NOK´s. Der weitere kleinere Laderaumsaugbagger IJSSELDELTA befindet sich derzeit in Hamburg in der Werft. Weiterhin sind aktuell mit der DAHMRA und JETSET noch zwei Injection-Dredger auf der Elbe unterwegs.
Man wird beobachten müssen, ob dieses nun eine Normalisierung der Lage im Bezug auf die Verschlickung der Elbe bedeutet, oder sich nur um eine Art von Verschnaufpause handelt. Zweifel dürften angebracht sein und ich gehe davon aus, dass bald wieder mehr Baggerschiffe um den Erhalt der Fahrrinne kämpfen werden.
Zum endlosen Thema der OSTERIFF
Gleichtzeitig liegt der neue Bundesbagger OSTERIFF noch immer bei Blohm & Voss in Hamburg. Nach der Akündigung im letzten Jahr, den Bagger fertigstellen zu wollen, darf man gespannt sein, wann er nun endlich in Dienst genommen wird. Anderseits ist dieser einst als hochmodern gepriesene Hopper-Dredger doch schon mehr oder weniger während seiner Liegezeit veraltet. Inzwischen werden neue Baggerschiffe, wie z. B. die APOLONIA, mit einem LNG-Antrieb ausgerüstet. Die OSTERIFF ist für die Verwendung von Marinediesel geplant worden. Unter dem Gesichtpunkt des viel diskutierten Klimaschutzes stellt sich die Frage, ob der Bagger mit diesem Antrieb überhaupt noch in Dienst genommen werden sollte? Hier wird man sehen, ob die Politik ihren Ansprüchen gerecht wird. Auch wenn der Bagger nun seit Jahren unfertig am Kai liegt, ist seine technische Aussattung bei der realen Indienstnahme zu betrachten. Denn wenn Baggerschiffe eines sind, dann auf Grund ihres ständigen Einsatzes im Revier, eine Umweltbelastung!
Während die Politik über neue Heizungsgesetze diskutiert, wäre es unverständlich, wenn zugleich ein "neuer" Bagger mit veralterter Antriebstechnik vom Bund in Dienst genommen würde. Man darf gespannt sein, wie sich die Posse um die OSTERIFF, die seit 2019 abgeliefert sein sollte, weiter entwickelt.
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Karl-Heinz Brüggmann (Sonntag, 01 Dezember 2024 08:23)
100Millionen im Jahr nur für die Unterelbe?
Soviel kostet das Unterhaltungsbaggern jedes Jahr nur für die Elbe von Hamburg bis Cuxhaven, Baggerarbeiten in den Hafenbecken noch nicht eingerechnet? So kann man es im Internet nachlesen. Wenn man dann die Großcontainerschiffe sieht, fragt man sich warum dieser Irrsinn, der es sogar bis in die extra 3 Sendung geschafft hat? Selbst diese Giganten haben nur ganz selten den vollen Tiefgang.
Das ganze Jahr sind 4 große Saugbagger und mehrere kleine Einheiten im Einsatz.
Wenn man dann die Fahrzeiten der Baggerschiffe vom Bereich Hamburg zur Verklappungsstelle in der Nordsee betrachtet, sind die Schiffe nur mit viel Energieaufwand unterwegs und brauchen sogar noch Lotsen, obwohl sie täglich auf der Elbe unterwegs sind. Hier müssen sie dann noch oft genug gegen die Strömung laufen, die durch das Baggern weiter verstärkt wurde. Die letzte Elbvertiefung hat die Elbe in eine unberechenbaren Fluss verwandelt. Was damit für Gefahren, außer die Nebenflussverschlickung und Umwelteinflüsse angerichtet wurde, wird sich bei der nächsten schweren Sturmflut (wie 1962 und 1976) zeigen.
Mit der zunehmenden Verschlickung hat z.B. die verkehrsrelevante Elbefähre Glückstadt-Wischhafen und die Peters-Werft an der Stör zu kämpfen.
Jedenfalls haben die Baggerschiffe eine Dauerstellung erreicht und werden hin und wieder gewechselt.