Gastbeitrag:
Christina Wagner
Neben der Lieferung der Panzerhaubitze 2000 an die Ukraine steht auch das Artillerieradarsystem
COBRA (Counter Battery Radar) in der Diskussion. Es gehört zu den modernsten und effektivsten Systemen seiner Art.
Das System wurde ab den 1980er Jahren in einer Kooperation von Deutschland, Frankreich und Großbritannien entwickelt. In Zusammenarbeit der Unternehmen Thomsen-CSF (Frankreich), Racal (Großbritannien), Siemens (Deutschland) und Lockeed Martin (USA) erfolgte die Entwicklung bei der Euro-Art GmbH.
Zwischen 2001 und 2005 wurden an Deutschland 12, an Frankreich 10 und an Großbritannien 7 COBRA-Systeme geliefert. Deutschland hat zwischenzeitlich zwei der Systeme an die Türkei verkauft.
Bei der Bundeswehr werden als Trägerfahrzeuge MAN gl 8 x 8 Kat I A 1 des ausgemusterten Waffensystems „Roland“ genutzt. Inzwischen wird COBRA auch auf eine „Geschützte-Version“, d.h. Trägerfahrzeugen mit gepanzerter Kabine, eingesetzt.
Mit seiner Active Electronically Scanned Array, (AESA) Antenne können in einer Entfernung von über 40 km bis zu 40 gegnerische Feuerstellungen in 2 Minuten aufgeklärt werden. Es werden sowohl Artillerie-, Raketen- und Mörserstellung ab einem Kaliber von 80 mm erfasst. COBRA kann auch die Flugbahn abgefeuerter gegnerischer Geschosse verfolgen und das Zielgebiet errechnen. Neben der Aufklärung kann auch das eigene Artilleriefeuer gelenkt und beobachtet werden. Über das Artillerie-, Daten-, Lage- und Einsatz-Rechnerverbund System (ADLER), über das die Bundeswehr seit 2006 verfügt, ist eine Datenübermittlung in Echtzeit u. a. an die Artillerieführung möglich. Im Zusammenwirken mit der Panzerhaubitze 2000 ermöglicht COBRA eine Aufklärung gegnerische Artilleriestellungen und in einer kurzen Reaktionszeit die Bekämpfung durch die Panzerhaubitzen.
Mit COBRA wäre die Ukraine in der Lage den Feuerkampf der Panzerhaubitzen 2000, wie auch ihrer anderen Artilleriesysteme effektiver auszuführen.
Das sich das Verteidigungsministerium mit den heutigen Herstellerfirmen Thales, Aribus-Defence und Lockeed Martin schon vor einer möglichen Lieferung an die Ukraine über einen zeitnahen Ersatz verhandelt, unterstreicht die Bedeutung von COBRA für die Bundeswehr.
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