Gastbeitrag
Christina Wagner
Typ 161
Die SAL, Schiffahrtkontor Altes Land, deren Geschichte bis 1838 zurückreicht, formierte 2012 zur SAL Heavy Lift. Seit 2017 gehört die Hamburger Reederei zur Bremer Harren & Partner Gruppe. Seit der Gründung der SAL 1980, setzte die Reederei auf die Schwergut- und Projektfahrt.
Hierzu ließ die Reederei bei der Hamburger J. J. Sietas Werft in der Zeit von 1987 bis 1996 eine Serie von 12 Mehrzweck Schwergutschiffen bauen. Der Typ 132 hatte eine Länge 107,43 m und eine Breite von 19,00 m. Das erste Schiff erhielt noch zwei NMF Kräne mit einer Hebeleistung von jeweils 100 t. Diese wurden bei den vier folgenden Schiffen auf 150 t erhöht. Drei weitere Schiffe erhielten 200 t Kräne. Bei den letzten vier Schiffen wurde die Tragfähigkeit der Kräne auf 250 t erhöht, so dass diese Schiffe Lasten bis zu 500 t aufnehmen konnten. Um die Schiffe bei der Ladungsübernahme zu stabilisieren, kam bei diesen Schiffen ein Stabilisierunspontgon zum Einsatz.
Hier finden sie die GRIETJE als Gemälde und andere SAL Schwergutschiffe
Während die letzten Schiffe des Typs 132 von der Sietas zur Ablieferung kamen, entwicktelte die Reederei in zusammenarbeit mit der Werft das Konzept des schnellen Schwergutschiffes. Dieses war die Geburtsstunde des Typs 161. Auf diesen Typ sollten alle Schiffe, bis hin zum späteren Höhepunkt, der Klasse 183 basieren.
Die Schiffe des Typs 161 sollten nicht nur größer als ihr Vorgänger werden, sondern auch mit 20 Knoten eine für Schwergutschiffe ungewöhnlich hohe Geschwindigkeit erreichen können. Da oftmals sperrige Ladung die Sicht von der Brücke behinderte, verlegte man zudem bei diesen Schiffen den Decksaufbau vom Heck an den Bug.
1997 kam mit der GLORIA das erste Schiff dieses neuen Types zur Ablieferung. Das Schiff, wie auch die nächsten drei Schiffe, erhielten auf der Backbordseite zwei NMF Kräne mit einer Tragkraft von 275 t, womit gekoppelt 550 t gehoben werden können. Neu bei diesen Typ war auch die Aufstellung eines dritten 150 t Kranes auf der Steuerbordseite. Wenn schwere Lasten mit den Kränen bewegt werden, behielt man die Verwendung des bei den letzten Schiffen des Typs 132 eingeführten Stabiltätspontons bei.
Bis auf die noch 2021 bei der SAL in Dienst befindliche ANNEMIEKE wurden alle anderen Schiffe dieses Typs inzwischen verschrottet.
TYP 161a
Nach der ersten vier Schiffen entschied man sich, wie auch schon beim Typ 132, die Tragkraft der Kräne zu erhöhen. Die nächsten vier Schiffe, die alle im Jahr 2000 abgeliefert wurden, erhielten die Bezeichnung Typ 161a. Mit einer Länge von 151,65 m und einer Breite von 20,40 m, behielten sie die Größe des Typs 161. Die Tragkraft der NMF Kräne wurde jedoch auf 320 t erhöht. Somit wurde es möglich, Lasten bis zu 640 t zu übernehmen. Auch die Tragkraft des Steuerbordkranes wurde von 150 t auf 200 t gesteigert. Um die größeren Hauptkräne aufnehmen zu können, musste an der Ausseite des Rumpfes, unterhalb der Kräne auf der Backbordseite, ein Unterbau montiert werden.
Typ 161b
Mit der ANNETTE kam 2003 das erste von zwei Schiffen des Typs 161b zur Ablieferung. Gegenüber den Schiffen des Typs 161a wurde die Tragfähigekit der Kräne noch einmal erhöht. Die beiden Hauptkräne konnten nun jeweils 350 t, beziehungsweise 700 t gekoppel, heben. Der Steuerborkran wurde durch einen 250 t Kran ersetzt. Bei diesen Schiffen können die Kräne auch aufgetoppt, mit Auslegern in senkrechter Position, gefahren werden. Zudem wurde bei diesen beiden Schiffen, entgegen den anderen dieses Typs, der Schornstein auf die Steuerbordseite verlegt.
Mit dem zweiten Schiff dieses Typs, der MARIA, wurde der Bau des Typs 161, nach insgesamt 10 Schiffen, im Jahre 2004 angeschlossen. Diesen sollten ab 2008 die größeren und wesentlich leistungsstärken Schiffe des Typs 176 folgen.
In der Tabelle habe ich eine Übersicht über die Daten der Schiffe des Typs 161 gegenübergestellt. Es handlt sich dabei um generelle
Daten, die bei einzelnen Schiffen abweichen können.
Typ 161 | Typ 161a | Typ 161b | |
GLORIA (1997) WILMA (1997) ANNEMIEKE (1998) LENA (1998) |
GRIETJE (2000) ANNEGRET (2000) PAULA (2000) WIEBKE (2000) |
ANNETTE (2003) MARIA (2004) |
|
Schiffswerft |
J.J. Sietas Werft Hamburg Neuenfelde |
J.J. Sietas Werft Hamburg Neuenfelde |
J.J. Sietas Werft Hamburg Neuenfelde |
Länge über alles |
151,67 m |
151,67 m |
151,67 m |
Breite |
20,40 m |
20,40 m |
20,40 m |
Breite über alles |
20,65 m |
21,02 m |
21,02 m |
Tiefgang |
7,85 m |
7,85 m |
7,85 m |
GT |
8.088 |
8.397 |
8,383 |
DWT |
9.544 t |
9.361 t |
9.422 t |
Laderaum |
82,90 x 15,80 x 11,17 m |
82,90 x 15,80 x 10,97 m |
82,90 x 15,80 x 10,95 m |
Laderaumvolumen |
13.614 m³ |
13.604 m³ |
13.604 m³ |
Decksfläche |
2.120 m² |
2.120 m² |
2.263 m² |
Kräne |
2 x NMF 275 t (550 t), 1 x NMF 150 t |
2 x NMF 320 t (640 t). 1 x NMF 200 t |
2 x 350 t (700 t), 1 x 250 t |
Hauptmaschine |
MAN B&W W9L 48/60 9.450 kW |
MAN B&W 9L 48/60 9.450 kW |
MAN B&W 9L 48/60 9.450 kW |
Wer Schiffe des Typs 161 als Gemälde anschauen möchte, einfach hier Klicken.
Demnächst werde ich an dieser Stelle auch den Typ 176 vorstellen.
Update: Hier finden sie ab sofort den Artikel zum Typ 176.
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